FISCHER-Z

Building Bridges

Im Gegensatz zu anderen britischen Musikerkollegen aus der Punk- und New Wave-Ära der späten Siebziger und frühen Achtziger ist der charismatische FISCHER-Z-Frontmann John Watts nie so richtig in die übliche Nostalgie-Falle gegangen und hat sich peinliche künstlerische Fehltritte weitestgehend verkniffen.

Den Namen FISCHER-Z hatte er sowieso lange nicht angepackt und erst wieder 2015 mit „This Is My Universe“ ein echtes neues Studioalbum unter diesem Namen veröffentlicht. Watts kam dabei sicher zugute, dass seine Texte immer tiefschürfender und politischer waren, als man es sonst im Pop-Segment gewohnt war.

Thematisch ging es auf den Songs von „This Is My Universe“ deshalb auch um den englischen Bergarbeiterstreik der Achtziger Jahre oder um den Amoklauf eines US-GIs. Textliche Bissigkeit fand ihren Widerhall aber auch in den Arrangements, die eine ausgewogene Mischung aus Eingängigkeit und Kantigkeit hinbekamen.

Wirkte „This Is My Universe“ in dieser Hinsicht teilweise dennoch etwas zu mainstreamig, präsentiert sich der Nachfolger „Building Bridges“ deutlich zupackender und rockiger. Der Titel ist dabei programmatisch zu verstehen, denn Watts will mit diesem Album im übertragenen Sinne Brücken bauen.

Positive thinking also, wobei Watts dabei immer authentisch und musikalisch kompromisslos klingt, und ähnlich wie NEW MODEL ARMY dem Post-Punk der Achtziger so ein zeitgemäßes Update beschert.