Ich frage mich, warum es eigentlich als Lob zu verstanden wird, wenn man einem deutschen Künstler nachsagt, er stehe bei der Authenzität der gemachten Musik, den amerikanischen Originalen in nichts nach.
Ich streite nicht ab, dass ich dies auch schon in dem ein oder anderen Review deutscher Künstler geschrieben habe, und war auch jetzt versucht, dies zu machen. Eigentlich besagt es doch nichts anderes, als das jemand einem Stil nacheifert, der nicht der eigene wäre? Aber da wir ja seit den 50ern alle mit größtenteils englischsprachiger Musik, und dadurch auch deren kulturellem Hintergrund aufwachsen, mag es völlig in Ordnung sein, wenn man sich so anhört, wie die Musik, die man selber schätzt.
Der aus Frankfurt stammende Reverend dürfte da in den oberen Ranglisten auftauchen, geht es um Singer/Songwriter-Stil, basierend auf Americana in all seiner Bandbreite. Dass dahinter auch noch ein humorvolles Selbstverständnis steht, zeigt der Titelsong, wo in schönster Countryfolk-Manier der Eintracht Frankfurt eine Ballade gewidmet ist, welche die ganze Traurigkeit des Fans widerspiegelt, der ein noch schlimmeres Los als wir Kölner zu tragen hat.
(73:31) (8)
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #68 Oktober/November 2006 und Claus Wittwer