Bei einer Band wie FILTHY FRIENDS lässt sich der Begriff „Supergroup“ kaum vermeiden, auch wenn das je nach Ausrichtung des eigenen Musikgeschmacks sicherlich Defintionssache ist. Denn die „schmutzigen Freunde“ bestehen aus Corin Tucker (SLEATER-KINNEY), Peter Buck (R.E.M.), Kurt Bloch (FASTBACKS, YOUNG FRESH FELLOWS), Scott McCaughey (YOUNG FRESH FELLOWS) und Bill Rieflin, der von 1986 bis 1995 Schlagzeuger bei MINISTRY war.
Und bei zwei Songs hat auch noch Krist Novoselic einen Gastauftritt am Bass. Im ersten Moment etwas enttäuschend ist, dass dieses alternative Kompetenzteam gar nicht so „filthy“ daherkommt, sondern mit fast etwas zu glatter Produktion aufwartet.
Aber schon beim zweiten Hören setzen sich die insgesamt zwölf Songs doch irgendwie fest, vor allem wegen der exzellenten Gitarrenarbeit von Buck und Bloch, die von R.E.M.-Verweisen, Glam, Powerpop, Garage, Americana bis hin zu einem dreisten TELEVISION-Rip-off im zweiten Song „Windmill“ gekonnt alles abdecken, was die Rocklandschaft der letzten fünfzig Jahre so hergibt.
Dazu gibt es Tuckers charakteristischen Gesang, die hier hervorragend als etwas fungiert, das manche Leute unpassenderweise wohl als „Rockröhre“ bezeichnen würden. Positives Feedback gab es bereits Ende letzten Jahres wegen des hier ebenfalls enthaltenen Songs „Despierta“, aber auch ohne metaphorisches Trump-Bashing gibt es an dieser „Supergroup“ und ihrem zeitlosen, druckvollen Gitarrenrock nichts auszusetzen, den man problemlos richtig super finden kann.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #144 Juni/Juli 2019 und Thomas Kerpen
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #133 August/September 2017 und Thomas Kerpen