Nicht vordergründig und vor allem unerwartet, aber tatsächlich mutet das dritte Album – nach ausführlichen Neukonfigurationen in der Vergangenheit – der Hardcore-Punk-Band aus Seattle doch an manchen Stellen gar psychedelisch an. Prominent produziert von Paul Fig, der schon Hochkaräter wie SLIPKNOT oder ALICE IN CHAINS durch die Studios dirigierte. Das Studio in diesem Fall gehört übrigens, genau, Dave Grohl. „I’m gonna break this thing apart!“, schreit Sängerin Lis Di Angelo in „The gate“. „Find Out“ als Prozessprodukt auch einer Beschäftigung mit dem Spektrum psychischer Krankheiten knallt mit 14 Songs in unter dreißig Minuten Albumlänge gut durch und man kann den Pit auf Live-Shows förmlich spüren. Gleichsam stellt sich spätestens zu „Signal decay“ ein merkwürdiges Wohlgefühl ein, wenn die Vocals sich im Doppelpass zuspielen und der Song in purer, düsterer Harmonie endet. Wer lediglich eingängige Hits sucht, wird mit „Find Out“ sicher nicht glücklich werden. Widmet man dem Album allerdings etwas Aufmerksamkeit und nimmt sich Zeit für einen konzentrierten Durchgang, so darf man sich doch über die eine oder andere Überraschung freuen.
© by Fuze - Ausgabe #103 Dezember 2023 /Januar 2024 2023 und Yasmin Ranjbare
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #171 Dezember 2023/Januar 2024 2023 und Roman Eisner