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AKSAK MABOUL

Figures

Liest man sich über AKSAK MABOUL ein, dauert es in der Regel nur wenige Augenblicke, bis man über das Adjektiv „eklektisch“ stolpert. Genau nach diesem Prinzip pflegte Marc Hollander, Bandgründer und Crammed Discs-Chef stets vorzugehen, aus vorhandenen Stilen und Methoden das ihm geeignete zusammenzusuchen, um es seinen Zwecken anzupassen. Dreißig Jahre lag seine Band brach, nun gibt es endlich neues Material, geschrieben und produziert von Hollander und Sängerin Véronique Vincent (ex-HONEYMOON KILLERS). Die Ideen für die 22 Stücke und Fragmente sprudelten nur so, viele Genreschubladen wurden geöffnet, Hollander und Vincent griffen mit spielerischer Freude Elemente aus Electronica, Pop, Chanson, Jazz, experimenteller Musik, Minimalismus und zeitgenössischer Klassik auf. In nahtlos verwobener elektronischer und akustischer Instrumentierung stricken die beiden daraus teils improvisiert klingendes Material, das aber stets einem präzise formulierten Arrangement folgt, zusammen. Selbstverständlich bricht „Figures“ völlig bewusst mit den schnelllebigen Hörgewohnheiten der Streaming-Ära, man soll und muss sich Zeit nehmen, um das beinahe achtzigminütige Werk zu ergründen, und ja, es lohnt sich auf jeden Fall. Songs, Beats und Collagen wurden mit einer jungen Band im eigenen Studio eingespielt und produziert, prominente Freunde wie Fred Frith und Steve Brown (TUXEDOMOON) halfen als Session-Gäste. Ein Album, das viel fordert, aber auch viel zurückgibt, wenn man sich darauf einlassen will.