Eine halbwegs normale Platte werden die Geschwister Friedberger - oder sind die wie die Whites letztendlich auch nur ein (Ex-)Pärchen? - wohl auch nicht mehr aufnehmen, obwohl „I'm Going Away" für ihre Verhältnisse erstaunlich konventionell ausgefallen ist.
Weniger Beefheart'sches Dekonstruieren bekannter Songschemata als beinahe klassische Poptunes stehen hier im Mittelpunkt, bei denen zwischendurch immer mal wieder die Exzentrizität der New Yorker durchbricht, doch diese „Breaks" sind diesmal wesentlich homogener in das musikalische Gesamtkonzept der superb instrumentierten Platte eingebettet.
Die Friedbergers können, wie gesagt, richtig brillante Popsongs schreiben, aber das wäre dann doch etwas zu einfach für ihr ausgeprägtes Kunstverständnis, das diesmal songwriterisch eine angenehm ausgewogene Mischung zwischen hysterisch und dramatisch findet.
Jazz, Rock, Blues und Pop gehen hier eine friedliche und fast schon unverschämt unbeschwerte Koexistenz ein, auch wenn eine Platte wie „I'm Going Away" unvorbereiteten Musikkonsumenten immer noch gehörige Kopfschmerzen bereiten dürfte.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #66 Juni/Juli 2006 und Christian Maiwald
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #56 September/Oktober/November 2004 und Thomas Kerpen
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #58 Februar/März 2005 und Thomas Kerpen
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #85 August/September 2009 und Thomas Kerpen
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #80 Oktober/November 2008 und Thomas Kerpen
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #74 Oktober/November 2007 und Thomas Kerpen