FIERY FURNACES

Bitter Tea CD

Man setzt die Kopfhörer auf, legt die neue Scheibe der Wahl-New Yorker ein, lehnt sich zurück und schließt die Augen. Schon während des Openers sieht man das Geschwisterpaar Friedberger samt Gästen nicht mehr in einer beliebigen Halle auftreten, sondern vielmehr auf einer opulenten Musicalbühne.

Eklektische Instrumentierung, erzählerische Songstrukturen mit Wendungen und Haken zuhauf und ein gewisser Glam prädestinieren THE FIERY FURNACES für den großen Auftritt. Da muss man erst einmal durchatmen.

Zum Glück erden Texte wie "I was so drunk last night / I didn't undress for bed / And the pain in my head is still stuck in my head" die Opulenz ein wenig, ganz im Zaum können sie sie trotzdem nicht halten.

Das mag man wunderbar finden, andere wird es schlicht überfordern. Nicht nur das verschachtelte "Oh sweet woods" erinnert an THE BOOKS - man siehe sich nur das Cover an. Und wer die Belgier schon zu anspruchsvoll findet, für den ist "Bitter Tea" genau das - nur schwer genießbar.

Mir ein wenig zu aufdringlich. (69:54) (5)