FIDLAR

Too

Das Leben als Erwachsener ist nicht einfach. Das weiß mittlerweile auch Zac Carper, Frontmann von FIDLAR. Musikalisch gibt es auf „Too“, ihrem zweitem Album, sehr elaborierten Garage-Punk, der ordentlich Wumms hat und von überdrehten Radio-Singles („West coast“, „Drones“) über herrliche Indie-Perlen („Why generation“) bis hin zu abgefahrenem Zeug reicht („Sober“, „Punks“).

Oft erinnert mich Zac Carpers Art zu singen an Jesse Lacey von BRAND NEW, wenn seine Stimme in den leisen Passagen bricht und in den lauten aufgebracht schreit. Und auch textlich steht Carper dem BRAND NEW-Sänger recht nahe, mit dem Unterschied, dass sich Carper wesentlich „jugendlicher“ mit der frustrierenden Realität seines Erwachsenen- und Rockerdaseins auseinandersetzt, wenn er beispielsweise in „40oz.

on repeat“ singt: „Everybody’s got more money than me ... / Why can’t anybody just give me some more money?“ Das sind eben diese Erkenntnisse, die jedem jungen Mann mit Anfang zwanzig das Leben retten.

Ich ertappe mich mehrfach dabei, Carper beim Vortragen seiner charmanten Geschichten nickend zuzustimmen: „Ja, Mann!“ Insgesamt ist „Too“ ein sehr gelungenes Album von einer talentierten Band, die es versteht, unwiderstehliche, eingängige und trotzdem nicht anbiedernde Musik zu machen.

Oder anders gesagt: Die Platte schraubt einem ordentlich den Helm ab und macht jeden Tag zum Samstagabend.