Experimentalmusik aus dem Hause Constellation für echte Kerle mit Nerven wie Drahtseile. Was muss man sonst noch wissen: sie kommen aus Montreal, klar, und werden angeführt von FLY PAN AM-Gitarrist Jonathan Parant.
Es gibt fünf Stücke mit einer Lauflänge von sechs bis zwölf Minuten, die sich zwischen radikal disharmonischem akustischen Terror und dann auch wieder entspannt postrockigeren Strukturen bewegen.
Man gewöhnt sich ja bekanntlich an alles, so auch an FEU THÉRÈSE, die streckenweise ziemlich harter Tobak sind, wie so viele Constellation-Bands, aber auch irgendwie recht faszinierend mit ihrer ästhetisch veredelten, avantgardistischen Verweigerungshaltung, wie so viele Constellation-Bands.
Hier entwickeln sich durchaus hypnotische, an CAN, FAUST oder andere Krautrock-Bands erinnernde Soundlandschaften, wie beim dritten Song "Tu n'avais qu'une oreille" oder bei dem darauf folgenden beinahe poppigen "L'homme avec coeur avec elle", aber insgesamt sind und bleiben FEU THÉRÈSE ein sperriger Brocken, selbst für Constellation-Verhältnisse, die während eines Tracks mehrmals eine andere Richtung einschlagen, gehören dabei aber definitiv zu den Bands, die einem diese Form von Experimentalmusik besser als andere verkaufen können und das vor allem in höchst virtuoser, ziemlich beeindruckender Form tun.
Dazu gibt es wieder eines dieser schönen Constellation-Pappcover, in der Promoversion leider mal wieder durch einen hässlichen Aufkleber, einen Stempel und ein Loch ruiniert. (7)
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #75 Dezember 2007/Januar 2008 und Thomas Kerpen
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #66 Juni/Juli 2006 und Thomas Kerpen