Schepper, Dröhn, Verzerr, Schrei, Brüll, Aaargh! So ungefähr lässt sich das Debüt-Album der aus Columbus, OH stammenden Garagepunk-Band namens THE FEELERS ganz gut umschreiben. Der Sound bleibt konsequent im blutroten Bereich, das Tempo ist schön hoch, ohne jedoch in Geboller auszuarten, die ganze Platte trieft nur so vor Hass, Teenage-Angst und Verzweiflung und darüber hinaus ist das Songwriting meiner Meinung nach ziemlich gelungen.
Ich hatte nämlich beim ersten Betrachten der CD angesichts der optischen Gestaltung und den Band-Fotos (fünf junge Burschen mit Pisspott-Haarschnitt, bunten Trash-Klamotten inklusive abscheulicher Schlipse und den unvermeidlichen riesigen 80er Jahre-Neon-Sonnenbrillen) den üblichen Drei-Akkord-77er Punkrock der bewährten BRIEFS-Schule erwartet/befürchtet, bin seit dem ersten Hören aber mehr als begeistert! Die 13 Songs (auf der LP sind 14) klingen wie aus einem Guss, haben alle "das gewisse Etwas", grooven wie bekloppt und treten gewaltig in den Arsch - ohne dabei irgendwie in laaangweilige, x-fach gehörte, rockistische Klischees zu verfallen! Gut so.
Bei den BRIEFS haben THE FEELERS - bis auf den Kleidungsstil und die Brillenwahl - jedenfalls nichts geklaut oder abgeguckt, dafür orientieren sich die Jungs unüberhörbar an der absolut großartigen "Teenage Hate"-LP der REATARDS - was den FEELERS aber keineswegs vorzuwerfen ist, ganz im Gegenteil.
Fazit: Fans von krachig-schnellem Punk à la THE REATARDS und Co. sollten, nein, müssen hier definitiv zugreifen! Endlich noch einmal ein hartes, dreckiges und schnelles Garagepunk-Album mit dem richtigen Verve für catchy Songs! Ausgezeichnet! (21:44) (8)
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #60 Juni/Juli 2005 und Chris Virgo