Zunächst meint man, man habe es mit einer sehr einsamen, kammerspielartigen Veröffentlichung zu tun. Aber es stellt sich nach einer Weile heraus, dass die zarte Geigenbegleitung und die elektronischen Beat-Andeutungen der durch das Klavier gelegten Grundlage eine Dimension von Tiefe verleihen, die dieser Form moderner Klassik eine neue Qualität verleiht.
Zarte Klaviertupfer stehen eine Zeitlang im Raum und verklingen. Die Zeit, die Federico Albanese seinen bequem zurückgelehnten Kompositionen gibt, um die für ihn angemessene, zumeist sehr getragene Geschwindigkeit zu finden, macht dieses Werk zu einer vorsichtigen und rücksichtsvollen Idee von Musik.
Das Album bietet eine kontemplative Rückzugsmöglichkeit aus der Hektik, mit der man sich de facto den ganzen Tag konfrontiert sieht. Licht aus, Fenster zu. Via Weltflucht zu einer tiefen Entspanntheit, für die man sonst einen Eimer Rotwein benötigt? Diese Platte könnte dabei helfen.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #113 April/Mai 2014 und Henrik Beeke