FEAR THE WALKING DEAD

Es ist bekanntlich nicht unüblich, dass erfolgreiche Serien-Formate und Filme neben Sequels auch gerne mit so genannten Spin-offs bedacht werden. Wobei dieser Begriff bei „Fear The Walking Dead“ irreführend ist, denn die wie „The Walking Dead“ von Robert Kirkman erdachte Serie (für die es aber keine Comic-Vorlage gibt) weist hinsichtlich der Figuren keine Überschneidungen zum Mutterschiff auf.

Stattdessen rollt Kirkman die Zombie-Apokalypse noch mal von vorne auf und kehrt zu ihren Ursprüngen zurück – zuerst in Los Angeles, im weiteren Verlauf dann in Mexiko. Während also bei „The Walking Dead“ kein wirkliches Ende für die Probleme der Zivilisation in Sicht ist, versucht Kirkman, das Ganze noch mal aus einer etwas anderen Perspektive zu betrachten.

Aber wie viel Zombie-Apokalypse verträgt unsere Medienlandschaft, wo doch schon unzählige untalentierte Nachwuchsregisseure die Filmwelt mit überflüssigen Zombie-Streifen überfluten? Geht man von den zahlreichen, oft nur schlecht nachvollziehbaren negativen Reaktionen auf „Fear The Walking Dead“ aus, reicht offenbar eine Serie dieser Art aus.

Allerdings wird auch bereits an „The Walking Dead“ herumgemeckert, was die schleppende Weiterentwicklung der Serie angeht, deren Konflikte sich letztendlich mit nur minimalen Variationen ständig wiederholen, wären da nicht die drastischen Ausbrüche von Gewalt, die das Interesse nicht erlahmen lassen.

Insofern ist „Fear The Walking Dead“, in deren Mittelpunkt eine völlig dysfunktionale Familie steht, nach der Sichtung der zweiten Staffel für mich inzwischen eigentlich fast die bessere Serie, die das ewig gleiche Abschlachten von Zombies etwas zurückfährt und sich mehr für die äußerst zwiespältigen Charaktere interessiert sowie die sie umgebende Gesellschaft, die sich drastisch und unaufhaltsam verändert.