CREATIVE ADULT

Fear Of Life

2012 veröffentlichten CREATIVE ADULT aus San Franciscos North Bay mit „Dead Air“ ihre erste 7“, bald schon erregten sie das Interesse von Run For Cover Records und nahmen 2014 ihr Debüalbum „Psychic Mess“ auf.

Als kleinen Snack zwischendurch gab es 2015 die Split-7“ mit SELF DEFENSE FAMILY, und nun folgt ihr einstweiliges Meisterstück „Fear Of Life“. Irgendwie machte der Fünfer alles richtig, ließ trotz eines „konventionellen“ Punk-Backgrounds die Konventionen hinter sich – man erinnere sich an die Entwicklung der aus der gleichen Region stammenden CEREMONY – und bekam als Ergebnis ein düsteres Post-Punk-Album, das harmonischer wirkt, als es seine Entstehungsgeschichte vermuten lässt.

Sänger Scott Phillips fühlte sich von seiner Band und ihren Vorstellungen von seinen Vocals eingeengt, es kam wohl zum großen Krach, und gerettet hat das Projekt offenbar nur, dass er ohne Beeinflussung von außen seine Gesangspassagen in einem anderen Studio und mit einem anderem Produzenten aufnahm.

Apropos: schon mit der Wahl von Efrim Menuck (GODSPEED YOU! BLACK EMPEROR) beim Vorgänger zeigten CREATIVE ADULT Mut, und auch wenn sie diesmal nicht wieder mit diesem aufnahmen (sondern mit Jack Shirley, einst COMADRE, der unter anderem mit DEAFHEAVEN arbeitet), zeigt es doch, dass diese Band ähnlich FUCKED UP auf der Suche ist nach neuen Sounds und Zielen.

Wobei die Sounds auch manchmal alt sein dürfen: „Reality tunnel“ klingt fast wie eine 2016er Neuauflage des grandiosen WIPERS-Songs „Youth of America“. Die Band selbst verweist auf OASIS, SPACEMEN 3 und EXPLOSIONS IN THE SKY als Inspiration.

Absolutes Highlight: das sich dramatisch steigernde „Heal“. Geniale Band, spannendes Album!