FAZ WALTZ

Double Decker

Die Renaissance von Fair Isle-Pullis und Lederjacken mit Fellkragen kann kommen, ich bin vorbereitet und FAZ WALTZ sowieso, ihr sechstes Album lässt keinen anderen Schluss zu und Wünsche mitnichten offen.

Mit den ersten beiden Songs, „Shakin’ like a hooligan“ und „Julie“, dürfte die Tanzfläche bereits zum Bersten gefüllt sein, Doc Martens sagt den Seventies-Flares mit reichlich Platz zum Verstecken einer Igelfamilie Hallo, im Glanz der Discokugel sind alle gleich.

Wie sollte es auch anders sein, wenn sich Elton Johns „Saturday night’s alright for fighting“ und MOTT THE HOOPLE unter Pubrock-Beschuss derart vertraut an den Arschbacken schnuppern. Die Lunte ist gelegt und der Hörer hat spätestens jetzt Feuer gefangen.

Ist hier vielleicht das beste Album des bisherigen FAZ WALTZ-Schaffens zu erwarten? Wig-Wam Bam und Telegram Sam sind sich bereits sicher, an diesen Electric Warriors kommt man dieses Jahr nicht vorbei, dazu auch noch dieser fast schon unheimlich zielsichere Pop-Glam-Zuckerguss, gespenstisch.

Mit „Sleepy head“ und „Is this the way“ biegen FAZ WALTZ kurz ab Richtung Bowie, Ecke „The Rise Of Ziggy Stardust And The Spiders From Mars“, ein großartiger U-Turn, den man so nicht erwartet hätte.

In der Summe zehn absolut eigenständige Flamboyant-Glitter-Pop-Rousers, für die die GIUDA-Vergleiche jetzt endlich mal in Omas Sockenschublade eingemottet werden können.