FAUST

Just Us

In den letzten Jahren hatte man es mit zwei Inkarnationen von FAUST zu tun hat, die neben CAN oder NEU! zu den herausstechendsten Erscheinungen im Kontext von Krautrock gehören, wenn nicht sogar zu den legendärsten, das meint zumindest Julian Cope.

Hans-Joachim Irmler scheint den Namen inzwischen an den Nagel gehängt zu haben und konzentriert sich auf sein Label und Studio beziehungsweise andere musikalische Kollaborationen. Weiterhin unter diesem Namen agieren die beiden FAUST-Gründungsmitglieder Jean-Hervé Peron und Zappi Diermaier, die zuletzt 2011 mit „Something Dirty“ ein recht schwaches, allzu konventionelles Album aufgenommen hatten.

Mit „Just Us“ (eigentlich steht auf dem Cover nur „j US t“) knüpfen Peron und Diermaier wieder deutlicher an die wilden Klangcollagen der frühen Siebziger-Jahre-FAUST an, als der eigene Dilettantismus zur Kunstform erhoben wurde und die Band mit ihrem avantgardistischen Improvisations-Dadaismus das Publikum irritierte.

Sieht man von einigen folkloristischsten Einlagen ab, agieren FAUST losgelöst von konventioneller Rockmusik und versuchen stattdessen, noch einmal herauszustellen, warum man in ihnen auch immer einen Wegbereiter von Industrial sah.

Diese nihilistische Grundhaltung tut Peron und Diermaier aber sichtlich gut, denn „Just Us“ strahlt die faszinierende Anziehungskraft aus, die FAUST ursprünglich ausgemacht hat, immer versehen mit einem leichten ironischen Augenzwinkern.