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INSELGNOME TREIBENS BUNT

Faulenza

„Wir haben uns nicht vorgenommen jemals zu ’nem Bad zu kommen und deshalb bleib’n wir Badezimmern fern“, singen Richard, Queckdu, Schmunzz, Schnappdu und Noti, die fünf Inselgnome von Helgoland auf ihrer Stink-Pride-Parade, die sie zur Freude von drei Punks und zum Leid aller anderen im Ostsee-Ort Kühlungsborn abhalten. FaulenzA, die sich dieses Buch hier ausgedacht hat, singt nämlich selbst gerne, sei es in ihren großartigen Akustikgitarren-Songs oder auf ihren Rap-Alben. Und so singen auch die fünf reisenden Gnome immer wieder ihre Songs, beispielsweise über den Piraten Klaus Dörthe Bäcker, um sich den einen oder anderen Cent dazu zu verdienen. Denn immer können sie nicht in Pizzerien Essen schnorren und Spukschlösser sowie Lidl-Eingänge sind eben auch nicht der perfekte Schlafplatz. Ja, sie reisen wieder oder, besser gesagt, reisen die fünf Held:innen dieser Geschichte immer noch. Sie gehen zu Fuß und ziehen ihre Habe in ihrem Wagen Sabrina hinter sich her oder nehmen auch Molli, die Eisenbahn. Grundbesitzer:innen, Mieten, die sie Erpressung nennen, Polizist:innen und natürlich Nazis mögen die fünf immer noch nicht. Das Ganze bewegt sich, wie ich es schon zum ersten Band bemerkt habe, irgendwo zwischen anarchistischem Punk-Roman und Kinderbuch. Die Story ist ganz nett zu lesen, aber irgendwie will der Funke, den die fünf Gnome selbst gerne dann und wann entzünden, bei mir nicht überspringen. Zu sehr plätschert die Handlung dahin, ohne richtig Spannung aufbauen zu können. FaulenzA, deine Musik finde ich großartig, mit dem Inselgnom-Romanen bin ich hingegen noch nicht ganz warm geworden.