Foto

FARTUUNA

Zweiter Vorname Glück

Nach dem gemütlichen Gig in einem Berliner Jugendzentrum im letzten Herbst war ich sehr gespannt, ob und wie sich das, was FARTUUNA live macht, auch auf Tonträger einfangen lässt. Spoiler vorab: Es funktioniert hervorragend! Die Singer/Songwriterin aus Süddeutschland hat sich vor einiger Zeit in Cottbus niedergelassen und die Songs auf ihrem ersten Album, nur mit Ukulele untermalt, kommen genauso unterhaltsam rüber, als würde man sie live erleben. Ihre Stimme, mit der sich dich auf eine Traumreise schickt, ist dabei stets sanft – irgendwo zwischen Autogenem Training und Traumzauberbaum-Atmosphäre (Punk-Eltern wissen sicher Bescheid). Das ist der eine herausragende Aspekt an diesem Tape, die Texte sind der andere. FARTUUNA thematisiert nämlich ziemlich bissig und treffsicher eigene Rassismus- und Fluchterfahrungen oder die Idiotie von (Lokal-)Patriotismus. Selbst die eher traurigeren und kritischeren Songs werden mit einer gewissen Leichtigkeit aufbereitet. So bekommt das ganze Album einen sympathischen Antifolk-Touch und erinnerte mich teilweise an das Schaffen von Kimya Dawson. Und noch eins: Wer einen Song über die Vorzüge des Videospiel-Zockens schreiben kann, der macht sehr vieles richtig. Großartiges Tape!