FARADAY

The Dying Art Of Composure CD

An dieser Stelle bietet es sich an, zwei Missverständnisse über Emo aufzuklären: Er ist überhaupt nicht tot, und er ist nicht zwangsläufig peinlich. Beides beweisen FARADAY aus Hamburg auf ihrer zweiten Veröffentlichung.

Klar, einige Standards werden hier schon bedient, aber die rigorose Beschränkung auf ein Genre wird dieser Band nicht gerecht. Vor allen Dingen ist sie nämlich eine gute Indie-Band, die die aussterbende Kunst der Komposition durchaus beherrscht.

Die sechs Songs bewegen sich meist jenseits der Fünf-Minuten-Grenze und sind überaus liebevoll und opulent arrangiert. Besonders auffällig sind die Keyboards, die immer wieder herzerweichende Pianos oder Streicher beisteuern und den Songs eine eigene Note geben.

FARADAY haben zudem ein gutes Gespür für Brüche in ihren Songs - das sorgt für einige unerwartete Wendungen (wie etwa in "Pattexpool"). Auch sonst gibt sich der Vierer alle Mühe, keine Langeweile aufkommen zu lassen, und so führt er seine Hörer durch einen bunten Garten an Referenzen, von APPLESEED CAST über MARR bis hin zu MOGWAI.

Das ist Altbewährtes in einem erfrischend neuen Zusammenhang, und daran gibt es wenig auszusetzen. Einzig die Stimme schwächelt gegenüber den Geräuschwänden. (29:49) (8)