Einmal mehr: die Sinnfrage. 2012 erschien auf Sireena die Doppel-CD-Werkschau „Hunde, wollt ihr ewig leben? (Drei dreckige Dutzend aus drei Dekaden)“, 2017 kam „Wir bleiben – Alle Studio-Aufnahmen 1981-1991“, und auch davor gab es schon Zusammenstellungen des Schaffens der Düsseldorfer. Und nun also ... „schon wieder“ eine Katalogauswertung, zudem auf zwei Releases verteilt, Vol. 2 folgt noch ...? Nun, die Band hat die Bedeutung, dass man das tun kann, man hätte aber auch einfach – falls ausverkauft – „Hunde, wollt ihr ewig leben?“ nachpressen können. Ich schrieb damals: Um die Welt mal wieder an die andere Band des FEHLFARBEN-Sängers Peter Hein zu erinnern, wurde diese 36 Songs umfassende, von 1981 bis 2004 reichende Werkschau veröffentlicht, die als Ersatz dient für die längst nicht mehr lieferbaren CDs „Das Brot der frühen Tage“ (2002), „Die schnellen Jahre“ und „Eine Art von Zorn“ (beide 2003), die damals auf dem Wuppertaler Label Paul! erschienen waren und eine noch umfassendere, komplette Werkschau darstellten als die vorliegende Doppel-CD. 1981 in Düsseldorf von Hein und Seffcheque gegründet, spielte sich die Hauptgeschichte der Band in den Achtzigern ab, jenen Jahren nach Heins Ausstieg bei den FEHLFARBEN und bis zur Reunion selbiger 1991, was wiederum das einstweilige Ende von F*5 bedeutete. In diese Zeit fällt das maßgebliche Schaffen der Band, auch wenn deren spätere Platten wie jene von FEHLFARBEN durchaus hörenswert sind. Die F*5 der Achtziger allerdings waren grandios, Hein schärfte seine Fähigkeiten als sprachgewaltiger Texter, und Seffcheque schrieb dazu messerscharfe Musik zwischen New Wave, Rock, Mod und Soul. „Bring deinen Körper auf die Party“, „Japaner in Düsseldorf“ [hier nicht dabei!], „Die kapieren nicht“ und „Stein des Anstoßes“ sind hier enthaltene Über-Songs, speziell „Stein des Anstoßes“ ist textlich einer der besten deutschsprachigen Texte aller Zeiten, fast unverzeihlich ist allerdings, dass trotz nicht voll ausgereizter Spielzeit „Nie mehr!“ fehlt. Man würde sich heutzutage wünschen, dass so manch deutschsprachige Rockband, die sich intellektuell gibt und etwas auf ihre Texte gibt, die Vorlagen von F*5 detailliert studiert, um anschließend demütig ihre Grenzen zu erkennen – und gleichzeitig sollte so mancher Kritiker, der einer Band hochwertige Lyrik attestiert, deren Schaffen ebenso am F*5-Œuvre messen. – Die Punkte gibt’s für die Bedeutung der Band ...
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #139 August/September 2018 und Joachim Hiller
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