Endlich mal ein Album für Erdkunde-Nerds! Wer in der Schule aufgepasst hat, oder Atlanten sammelt, dem wird auffallen, dass es sich bei den Songtiteln um Vegetationszonen handelt, geordnet von feucht-mild („Forest“) über kalt („Toundra“ beziehungsweise „Taïga“) bis arschkalt („Arctic“).
Das gefällt mir – der Vorgänger heißt übrigens „Climatic Accidents, Landscape-Making“. Wenn es Piraten-, Wikinger- und Space-Metal geben kann, warum soll es keinen Erdkunde-Core geben? Dabei klingt er auch noch super und nicht so affig, wie die eben genannten Metalgenres.
Irgendwo zwischen VERSE, TOUCHÉ AMORÉ (bevor sie den Pop entdeckten) und Co. Und keine Angst – die Lyrics beinhalten keine klimatologischen Abhandlungen, sondern nutzen allenfalls eine zum Titel passende Bildsprache.
„Boréal“ ist eine coole Platte aus einem übersättigten Genre, die mit Sicherheit vor fünf oder zehn Jahren für mehr Aufsehen gesorgt hätte und trotzdem nicht altbacken klingt.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #87 Dezember 2009/Januar 2010 und Andreas Krinner
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #131 April/Mai 2017 und Julius Lensch