Diese Jungs aus Schottland waren vor Jahren eine Zeit lang mein persönlicher Fall von: hören, noch mal hören, wieder hören, gleich noch mal hören, erneut hören, gerne ein weiteres Mal hören. Riffs, Melodien, Attitüde: großes Garagenrock- und Schrammel-Kino.
Wenn ich allerdings ihre neue Platte höre, dann stelle ich fest: Leider ist all das, was früher da war, verschwunden. THE FRATELLIS anno 2015 klingen zwar souverän, routiniert und technisch versiert.
Aber sie wirken nur noch beliebig. Nicht ein Hit ist auf „Eyes Wide, Tongue Tied“ zu finden. Dafür jede Menge unentschlossenes Rumtauchen in einer trüben Riff- und Frickelbrühe. Ein Rumtauchen, das keine Richtung kennt und das beim Hörer vor allem eines fordert: den Wunsch aufzutauchen.
Also, auch wenn es Schotten sind und Schotten zu den großartigsten Menschen auf diesem Planeten gehören, muss ich sagen: Sorry, nichts für mich.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #121 August/September 2015 und Frank Weiffen
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #136 Februar/März 2018 und Frank Weiffen