Sich nach einem Song von THE CURE zu benennen ist vermutlich langfristig etwas einengend und fordert eben stets diesen Vergleich heraus, auch wenn er früher stärker auf die Schweden THE EXPLODING BOY zugetroffen hat als auf diesem aktuellen Album.
„The exploding boy“ war seinerzeit ein B-Seiten Song von THE CURE (von der „Inbetween Days“-Single). Und da liegt irgendwie das Problem von THE EXPLODING BOY: Sie machen oft B-Seiten Musik, die heute eher an die norwegischen APOPTYGMA BERZERK erinnert denn an die THE CURE.
Früher klangen sie mit Songs wie „Shot down“ noch ein wenig nach INTERPOL (ein wenig mag man diese Fantasie noch beim Song „I’m truth“ entwickeln), heute ist das etwas berechenbarer und überschaubar spannend geworden.
Da gibt es zu viele gefällige Synthies und Nu-Wave -Geblubber. Es fehlen die Spannungsbögen, der Gesang, der hängen bleibt, letztlich der Drive. Oder sie wollen vielleicht doch die nächsten THE RAPTURE werden, was ebenso ermüdend ist.
Wenn man eine wirklich gute und tanzbare Version von modernem Post-Punk hören will, sollte man von Schweden nach Italien gehen und SOVIET SOVIET hören oder in Frankreich bei JOY/DISASTER vorbeischauen.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #86 Oktober/November 2009 und Joachim Hiller
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #101 April/Mai 2012 und Markus Kolodziej