EXITMUSIC

Passage

Nach ihrer exzellenten EP im vergangenen Herbst, die wesentlich elektronischer angehaucht war, kommt nun mit „Passage“ das Debütalbum des amerikanischen Duos EXITMUSIC aus Brooklyn, das offensichtlich – oft etwas zu bemüht – versucht, das erste PORTISHEAD-Album in Sachen kruder Katharsis in Frage zu stellen, ohne allerdings die musikalische Variabilität des Trios aus Bristol annähernd zu entfalten und schon gar nicht mit der stimmlichen Genialität von Beth Gibbons auf einem Längengrad verortet zu sein.

Ohne Frage haben EXITMUSIC eine Gespür für Goth-Pop-Melodien mit Shoegaze-Reminiszenzen, verbunden mit dem Hang zum überbordenden Lamento-Exzess von RADIOHEAD – aber ernsthaft: da wird, so wie beim Titelsong „Passage“, zuviel gejault und gejammert, was wohlwollend vielleicht als theatralisch ausgelegt werden könnte, doch das ist dann oft einfach zuviel sterbender Schwan.

Die exzellenten SCANNERS aus London können das um einiges besser, ohne erdrückend plakativ zu sein. Schade, die vier Songs der „From Silence“-EP von EXITMUSIC konnten um einiges mehr. Zumindest findet sich „The modern age“ von dieser EP auch auf dem Debütalbum.