SEA + AIR machen so etwas wie die perfekte Popmusik, die eigentlich aber gar keine Popmusik sein kann, da sie zu sperrig, zu experimentell, teilweise zu durchgeknallt und irgendwie schlichtweg zu gut ist, um mit dem Begriff Pop vielleicht kaputtgemacht zu werden.
Nehmen wir da lieber die selbst gewählte, etwas mysteriöse Bezeichnung Ghost-Pop. Das trifft es irgendwie viel besser, weil man nicht weiß, was man sich überhaupt darunter vorstellen soll, bis man dann SEA + AIR gehört hat.
SEA + AIR sind zwei Vollblutmusiker, die es als Duo schaffen, live opulenter als ein ganzes Orchester zu klingen und nach ihrem überragenden Debüt „My Heart’s Sick Chord“ schicken sie nun mit „Evropi“ den gebührenden Nachfolger raus, der definitiv anders, irgendwie mystischer und geheimnisvoller ist als der Vorgänger und damit gern als Blaupause für das Genre Ghost-Pop zukünftig angesehen werden darf.
Ghost-Pop? Gibt es das wirklich? Egal, SEA + AIR gibt es und das ist wichtig! „Evropi“ beschäftigt sich thematisch mit dem Thema Europa, welches gerade aktuell ja wieder mehr als kritisch zu betrachten ist, und nach über 600 Konzerten in 22 Ländern als griechisch-deutsches Ehepaar haben die beiden hier eine Menge zu berichten.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #122 Oktober/November 2015 und Tim Masson
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #104 Oktober/November 2012 und Tim Masson