Andy Moor ist ein umtriebiger Geist. Selten erlebt man den gebürtigen Schotten in einer Ruhephase, ist er doch stets bestrebt, den Austausch zwischen den Musikern dieser Welt voranzutreiben. Sei es mit seiner Band THE EX, mit der er ja schon etliche Konzerte mit Künstlern aus Äthiopien, Europa, USA und Asien spielte, oder mit seinen Solo-Projekten, unter anderem mit Ken Vandermark, Paal Nilssen Love, Anne James Chaton, Yannis Kyriakides oder DJ Rupture – die er alle auf seinem Label Unsounds veröffentlichte.
Diesmal hat er sich einen alten Bandkollegen zur Seite gebeten. 13 Jahre nach dem Ende der DOG FACED HERMANS war es wohl wieder an der Zeit, etwas mit Colin MacLean aufzunehmen. Colin ist mittlerweile auch in Amsterdam beheimatet und arbeitet im Soziokulturzentrum OT301, wo auch ein großer Teil dieser Aufnahmen entstand.
Ethnisch und folkloristisch geprägte, minimalistische Gitarrenklänge, elektronisch untermalt von treibenden Beats, Samples und Soundeinstreuungen durchwirken das ganze Album. Wer auf schräge und Nerven strapazierende Töne wartet, wird dies eine Weile tun – aber nicht komplett vergebens.
Denn so leise und sphärisch dieses Klangwerk seinen Einklang bestreitet, so düster und chaotisch ist es in seinen Spitzen.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #86 Oktober/November 2009 und Jenny Kracht