Bevor wir zur Musik und zum Künstler selbst kommen, erst mal ein paar Worte zur LP: Die Schallplatte ist in der herrlichen betitelten Farbe „Damn Good Coffee Black“ gepresst, auf 100 Kopien limitiert, mit einem liebevollen, handgenähten Label verziert, das auf dem Linkshänder-Sleeve prangt, das also die Öffnung auf der anderen als der gewohnten Seite hat. Da ist also erst mal gar nix normal. Und die Musik? „Outbound Travelin’ Crazies“ ist das zweite Album nach „Irrevocably“ aus dem Jahr 2013. Und es unterscheidet sich sehr stark vom Debüt Erstlingswerk. Waren es vor acht Jahren noch der Americana-Sound und fiktive Geschichten, die dominierten, so sind es jetzt weitläufigere, multi-instrumentale Country-Folk-Rock-Sounds und persönliche Erlebnisse auf „Outbound Travelin’ Crazies“. Und das macht sich bezahlt, weil die Scheibe so viel mehr Tiefe bekommen hat, selbst wenn nicht alle Texte den Anspruch nach Anspruch erfüllen können. Die Stimme von Everett Parker klingt immer wieder mal ein wenig nach Brian Fallon, was sicherlich kein Nachteil ist. Es macht Spaß, das Album zu hören. Und das ist doch mal kein schlechtes Zeichen.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #157 August/September 2021 und Nico Bensing