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EVENT HORIZON - AM RANDE DES UNIVERSUMS

Letztens hatte ich den britischen Regisseur Paul W. S. Anderson noch im Zusammenhang mit seiner „Die drei Musketiere“-Verfilmung von 2011 als völlig talentfrei bezeichnet. Allerdings haben gerade seine Videospiel-Adaptionen wie die „Resident Evil“-Reihe oder „Mortal Kombat“ in kommerzieller Hinsicht immer ihren Zweck erfüllt. Sein bisher letzter Film „Monster Hunter“ von 2020 war aber kaum zu ertragen. Zu seinen ernstzunehmenderen Filmen gehört sein dritter, „Event Horizon“, mit Laurence Fishburne und Sam Neill in den Hauptrollen, der allerdings an der Kinokasse ein Flop war, aber inzwischen durch zahlreiche DVD- und Blu-ray-Veröffentlichungen sein Geld wieder eingespielt haben dürfte. Aktuell erschien davon auch eine 4K Ultra HD-Fassung in Kombination mit der normalen Blu-ray und dem gesamten Bonusmaterial der Special Collector’s Edition von 2009. Auf Gattin Milla Jovovich muss man hier noch verzichten, denn die lernte Anderson erst 2001 bei den Dreharbeiten zu „Resident Evil“ kennen. Verwunderlich an „Event Horizon“ war immer, dass der Film von Anfang an in ungeschnittener Form „ab 16“ freigegeben war, denn schließlich sollte es sich hier um eine Art „‚Hellraiser‘ in space“ beziehungsweise einen „‚Alien‘ ohne Alien“ handeln. Für das schlechte kommerzielle Abschneiden von „Event Horizon“ machte Anderson die Produzenten verantwortlich, die den anfangs ziemlich blutigen Film um 30 Minuten kürzten – einige wenige geschnittene Szenen findet man noch im Bonusmaterial, alles andere wurde vernichtet. Zwar ist die Story immer noch recht einfallslos und zusammengeklaut, aber 26 Jahre später wirkt dieser düstere und atmosphärische Science-Fiction-Horror-Thriller auch hinsichtlich seiner Spezialeffekte im Vergleich zu aktuellen Produktionen dieser Art fast schon wieder unterbewertet.