Mehr VELVET UNDERGROUND geht dieser Tage definitiv nicht und zwar inklusive des komplett undramatischen und unterkühlten Neurosen-Lamentos einer Nico. Das Duo aus Kalifornien, bestehend aus Gitarrist Alex Knost, der mit seiner ehemaligen Band THE JAPANESE MOTORS bereits für MODEST MOUSE Support spielte, und Schlagzeugerin Christina Keyes – den Gesang teilen sich die beiden, steht mit seinem LoFi-Garage-Rock exakt dort, wo vor Jahren THE RAVEONETTES standen, nur eben wesentlich direkter.
Ein Song wie „Shades of grey“ verbindet den mitunter etwas gelangweilten und nasalen Gesang einer frühen Lydia Lunch, zu ihren New Yorker No-Wave-Zeiten, oder eben den von Nico mit dem Garagen-Rock der Ikonen aus New York.
Beim Song „Untitled“ lässt Alex Knost den Geist von Lou Reed gekonnt aufleben, während Christina Keyes im Hintergrund einen „UuuHuu“-Sixties-Chor schmettert, der die THE SHANGRI-LAS durchaus mit Stolz erfüllen würde.
Und beim Titelsong „Eternally teenage“ lacht einen Andy Warhol zur späten Stunde in der Factory direkt ins Gesicht und fordert eine Zugabe. Der perfekte Soundtrack für die kaputten Bars und Clubs in Brooklyn – und zwar im Jahr 1969.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #98 Oktober/November 2011 und Markus Kolodziej