„Escape-ism“ hieß James Browns erste Veröffentlichung auf seinem eigenen Label. Ein Zufall? Ist bei Ian Svenonius, Showmaster, umtriebiger Musiker (NATION OF ULYSSES, CHAIN & THE GANG, ...) und Autor nahezu ausgeschlossen.
Erst recht, wenn man bedenkt, dass er hier erstmals mit Tapedeck, Drum-Machine, E-Gitarre und gewohnt näselnder Schlafzimmerstimme ein Soloprojekt unter eigenem Namen aufgezogen hat. Mehr oder weniger: Toningenieur Facundo Bermudez steuert ein wenig Percussion bei, Zumi Rosow spielt hier und da Saxophon und Cole Alexander (BLACK LIPS) liefert das Gitarrensolo für „Lonely at the top“.
Textlich pendelt Svenonius zwischen absoluten Kalauern und ernsthaften bis sozialkritischen Inhalten. Kostprobe? „It’s cold and lonely at the top / Man, it’s lonely at the top / Some people took the elevator / Some people took the escalator / I don’t hate them for it, no “.
CHAIN & THE GANG haben dieses Jahr mit „Best Of Crime Rock“ und „Experimental Music“ gleich zwei frische Alben herausgebracht. Darüber, warum sich Svenonius aber bislang ausschließlich als ESCAPE-ISM auf US-Tournee begeben hat, kann man nur spekulieren.
Vielleicht, weil C&TG erst im Frühjahr gemeinsam getourt sind? Egal, unbedingt live anschauen, wenn sich die Gelegenheit bietet. Der Kerl ist komplett durchgeknallt. Im positiven Sinne. Die Inkarnation von Hyperaktivität und Klassenclown, Energie bis zum Anschlag.
Witzig. Und faszinierend.
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