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ENTRY

Detriment

Neunzig Sekunden Intro sind lang für eine Veröffentlichung, die innerhalb einer Viertelstunde durch ist. Das sludgy schleppende „Intro“ ist einer der längsten Tracks und passt gut zum tatsächlich längsten Song „Demons“, mit dem wenig später alles in schwarzen Metal-Tiefen endet. „I’ve seen the face of evil / I’ve seen my demons“, singt Sara Gregory dort – ohne Textblatt käme man da nicht drauf. Ihre rückhaltlos ausgereizte Stimme definiert „Detriment“ auch in den zehn Minuten zwischen „Intro“ und „Demons“. Die rauschen vorbei und zerren an einem, wie ein durchfahrender Zug, wenn man zu nah an der Bahnsteigkante steht. Gregory erzählt in Songs mit Titeln wie „Vulnerable“, „Selective empathy“ und „These feelings“ von diesen Dämonen, wird sehr persönlich und will nicht jedem gefallen. Sieben Songs packt die Band aus Los Angeles in diese zehn Minuten, ohne sich unbedingt von Referenzen wie MINOR THREAT oder CONVERGE entfernen zu wollen. Beide Bands werden häufig als Vergleich genannt, nicht zuletzt weil Band und Label sie selbst vorschlagen. Oder TRAGEDY, oder EXPLOITED – das ist Hardcore-Punk, mehr soll es nicht sein. Wurde man auf ENTRY aufmerksam, weil man Gitarrist Clayton Stevens von TOUCHÉ AMORÉ kennt, wird man von dieser Form der Emotionalität womöglich glatt überfahren.