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ENTRY

Detriment

2013 gründeten Sara Gregory und Clayton Stevens (TOUCHÉ AMORÉ) in Los Angeles das gemeinsame Projekt ENTRY. Ein Demo entstand, 2017 kam eine 7“, und nun ist das erste Album raus, oder eher eine 8-Song-12“-EP, die auf 45 rpm läuft und ruckzuck durchgehört ist. Was passt, was Absicht war, denn nimmt man die – vom Label? von der Band? – in den Ring geworfenen Namen (DISCHARGE, MINOR THREAT, CONVERGE, TRAGEDY, THE CRAMPS, THE EXPLOITED) mal in Verantwortung und sieht über eine gewisse Irritation hinweg angesichts der nach Meinung des Rezensenten völlig fehlenden Bezüge (CRAMPS? EXPLOITED? Seriously?), wird eben auch bei all diesen Bands ziemlich geholzt und knackig-kurz abgeliefert. Wo TOUCHÉ AMORÉ, die von einem großen deutschen Musikmagazin mal in völliger Fehleinschätzung als die „Zukunft des Hardcore“ bezeichnet wurden (was diese nie einlösten), oft (zu) komplex sind, sind ENTRY das Gegenteil. Nicht schlicht im Sinne von simpel, sondern direkt. Metallisch angehauchter Hardcore-Punk mit Achtziger-Wurzeln, bisweilen durchaus nah dran an MINOR THREAT und Co., aber gesanglich eher crustig-metallisch wütend. Zur aktuellen Besetzung gehören noch Bassist Sean Sakamoto (auch SHEER) und Drummer Chris Dwyer, die ihren Lebensunterhalt als Tontechniker verdienen. Auch textlich sind ENTRY nah dran an der Themenwelt junger Hardcore-Bands in den Achtzigern: man reflektiert über sich selbst („Demons“, eher düster und schleichend) und klärt ziemlich bitter Konflikte mit einem Elternteil („Selective empathy“). Alles in allem ziemlich gut – die Vergangenheit des Hardcore, könnte man sagen ...