ENSEMBLE ECONOMIQUE

In Silhouette

Die Regelmäßigkeit, mit der Brian Pyle aka ENSEMBLE ECONOMIQUE hochkarätige Alben und EPs rausbringt, ist schon verblüffend. Und auch wenn jede Veröffentlichung unverkennbar Pyles Signatur aus nebulös wabernden Synthies, organischen Field-Recordings und Gitarrentexturen trägt, weiß man doch bei einem neuen Album nie, was einen erwartet.

Mit „In Silhouette“ tritt Pyle wieder einen Schritt zurück von den etwas zugänglicheren Platten der letzten Jahre und taucht ab in dunklere Regionen seines musikalischen Kosmos. Das 21-minütige Opus „In the clear blue waters of memory“ schält sich langsam aus der Dunkelheit und schichtet unheimlich anmutende Klangflächen komplex übereinander, als Gastkünstler ist JUNG AN TAGEN aus Wien dabei.

„Battle cry“ hingegen setzt ein mit heulendem Wind und prasselndem Regen, die daran anschließenden unheilschwangeren Dronefelder könnten locker einem John Carpenter-Soundtrack entstammen.

Einzig „I can see the light, the egde of forever“ schlägt eine hellere Tonart an. Im Spannungsfeld von Auflösung und Verdichtung ist auch „In Silhouette“ verortet und der Titel könnte diese Platte kaum treffender beschreiben – nur Umrisse und Konturen, die nicht greifbar, weder Licht noch Schatten, sondern ein flüchtiges Dazwischen sind.