Die Schweizer Alternativ-Szene (und ich meine damit die, die den Namen noch zu Recht trägt und nicht allein als Verkaufsargument aufrecht erhält) ist ziemlich übersichtlich. Immer wieder tauchen die gleichen Namen in neuen Konstellationen auf; ein kleiner Haufen Idealisten mit dem Versuch, der Oberflächlichkeit etwas entgegen zu setzen.
Hinter dem an der Veröffentlichung beteiligten Label Karate Monkey Super Fighter verbirgt sich ein Ableger der Screamo-Institution Ape Must Not Kill Ape Records ,und bei ENO mischen Leute der eben dort beheimateten Band MR.
WILLIS OF OHIO mit. Mit dem in Anbetracht der beteiligten Personen zu vermutenden Krach haben ENO allerdings so gar nichts am Hut. Hier wird eher die Flucht nach vorn angetreten und die Weite des subkulturellen Musikfeldes wohltuend ausgekostet.
Die fünf Stücke auf "Stea Alto" sind (abgesehen von gelegentlichen Sprachsamples) rein instrumental und leicht melancholisch angehaucht. Sie bewegen sich irgendwo zwischen der verspielten Lockerheit von TRISTEZA und der friedlichen Verträumtheit von JENIFEREVER.
Geschickt werden Gitarrenloops, Drumspuren, synthetische Klänge und Sprachschnipsel übereinander geschichtet oder ineinander verwoben, so dass eigentlich zu keinem Zeitpunkt auffällt, dass hier nur zwei Leute am Werk sind.
Schönes Album.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #100 Februar/März 2012 und Konstantin Hanke
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #121 August/September 2015 und Christiane Mathes
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #84 Juni/Juli 2009 und Konstantin Hanke
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #78 Juni/Juli 2008 und Konstantin Hanke