Was für ein Spinner! Jad Fair, einst bei HALF JAPANESE, hat tatsächlich zwischen '96 und '98 zusammen mit Jason Willett (u.a. THE RUINS) TAUSEND Lieder aufgenommen, was logischerweise im eigenen Studio geschah, und irgendwer hatte dann die Ehre, daraus 35 auszuwählen, die letztendlich den Weg auf diese CD finden sollten.
Geht das überhaupt? Kann man bei 1.000 Songs überhaupt noch welche auseinanderhalten? Und wer überlegt sich dazu die Titel geschweige denn die Texte? Hm, vermutlich waren die Songs zum Zeitpunkt der Sichtung noch namenlos, und als dann der Auswählende seine Meinung kundtat, etwas "I dig this mess", hatte der 'nen Titel - allerdings erst nach der Aufforderung des Künstlers "You name this song".
Kein Witz, beide Songtitel existieren auf "Enjoyable Songs". Und wie ein "Animal orchestra" (ein weiterer Titel) klingt hier so manches, was morgens ("Enjoy the morning"), beim Essen ("Eat that cake"), nach dem Sex ("Insatiable"), beim Kiffen ("The beast with a million eyes"), beim Versuch, schwierige Gitarrengriffe auf die Reihe zu kriegen ("You can do it if you try") oder bei der Begutachtung der Schuhe eines Besuchers ("Big boots") entstanden sein könnte.
Irgendwie typisch Jad Fair, das alles, ziemlich spinnert, wild und nicht von dieser Welt - und doch durchweg "enjoyable songs".
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #35 II 1999 und Joachim Hiller