"Amerika - drunter machen wir es nicht." In Essex, Großbritannien, wird der Rock'n'Roll übertrieben und dramatisiert; selbstironisch wird er zurückgeführt in den Zustand, der ihn seit jeher auszeichnet.
ENGERICA ist ein Kunstwort aus "England" und "America" und vielleicht das nächste große Ding nach Sex. Schließlich waren sie schon mit SUM 41 auf Tour. Die drei jungen Männer aus England vermengen Rock, Humor und Geschrei mit SYSTEM OF A DOWN und THE STREETS.
Fertig ist das im Info benannte "Gegengift zur vermarktungstechnisch ausgeschlachteten Teenage Angst". Damit die MySpace-Gemeinde mal was anderes auf die Ohren bekommt, hängt sich das Trio rein, schleppt sich mit tonnenschweren Gitarren in den Refrain aus zerstörter Hoffnung und Pop.
Ein Break kommt mit Sprechgesang und Message, dagegen rockt der nächste Song reichlich uptempo. Das erste Album der Band hat viele Einflüsse, und es macht keinen Hehl aus ihnen. ENGERICA klingen wie alle und keiner.
Sicher liegen ihre Vorlieben im eher getragenen, düsteren Bereich des Rock'n'Rolls; dennoch stiehlt sich die Musik auch sorgfältig ausgewählte Strahlen von der Sonnenseite. Toben, stampfen, schreien, weinen: Wer Stress hat, braucht Zucker.
(48:45) (8)
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #66 Juni/Juli 2006 und Arne Koepke