Die Kieler Black Metaller ENDSTILLE legen Album Nummer sieben vor und haben einen Sängerwechsel zu verzeichnen. Wider Erwarten verkraften sie diesen ausgesprochen gut, Zingultus – auch bei GRAUPEL tätig – fügt sich gut ins Gesamtbild ein, wenngleich er etwas weniger extrem als Vorgänger Iblis zu Werke geht und im Gegensatz zu dessen Dauergekreische Abwechslung in den Gesang bringt.
Das ist ein gutes Stichwort. Monotonie ist immer noch gewolltes Stilmittel bei ENDSTILLE, aber es haben sich vermehrt Melodien eingeschlichen, beim Rausschmeißer „Endstille (Völkerschlächter)“ wirken die Gitarren geradezu soft, während als Text (mit gutem Witz, wer ihn findet) nur Namen von Despoten aufgezählt werden.
An Biss verloren haben ENDSTILLE aber nicht, sie gehen einfach musikalisch und inhaltlich subtiler zu Werke. Das Album „Infektion 1813“ zu nennen und auf dem Cover ein Foto aus den Vorkriegstagen von 1913 abzubilden, setzt schon voraus, dass der Hörer einen Hauch der Ahnung in deutscher Geschichte hat oder nicht abgeneigt ist, sich mit derselben zu beschäftigen.
Warum ist eigentlich noch niemand vorher auf das „Satanarchie“-Wortspiel gekommen? Dieses sollte zumindest mit der immer wieder schwachsinnig unterstellten Rechtslastigkeit der Band aufräumen.
Mutige Scheibe.
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