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ENDLINGR

Tra

Wer der Zukunft des Post-Rock begegnen will, der oder die schaut mal hin und wieder in Richtung Belgien. Die Hausaufgaben sind zwar schon halbwegs gemacht, wenn man einmal im Jahr auf das Line-up des Dunk!Festivals in Gent blickt, allerdings ist das Festival natürlich nicht rein auf belgische Musik ausgerichtet, sondern international und dementsprechend schaut man dann eigentlich überall hin. Nein, diesmal nur in Richtung des nicht ganz zwölf Millionen Einwohner:innen zählenden Nachbarlands. Das belgische Trio ENDLINGR hat nämlich berechtigte Ansprüche auf den Titel, das Instrumentalrock-Album des Jahres abgeliefert zu haben. „Tra“ hat einen herausragend ausbalancierten Gitarrenklang, der luftige Ruhephasen, Melancholie und ausdauernde Härte gleichermaßen transportiert. Es sind nur drei Lieder enthalten, aber denen ist man schutzlos ausgeliefert. Das Schlüsselstück ist ein kolossaler Dreißigminüter, der mal lauernd und abwartend, dann wieder angriffslustig und konsequent und in seiner Aufmerksamkeit einfordernden Entwicklung nicht angemessen nachzuerzählen ist. Im galoppierende Titeltrack verfällt die Band sogar in andeutungsweise geradlinigen Punk’n’Roll, wenn man sich diesen in einem Strudel aus Noise und Sludge vorstellen mag. Zwischen Post-Rock und „Psychedelic Scape-Rock“, wie ENDLINGR an anderer Stelle eingeordnet wurden, ist kaum noch Luft nach oben.