Fünf Songs, die auf „Hello Future Me“ nicht mehr gepasst haben, für eine Doppel-LP dann aber doch nicht ganz ausreichend waren. Keine Resteverwertung ungeliebter Kinder, vielmehr Stücke, die wie bei einem Director’s Cut andere Facetten zeigen, Teil des Gesamtwerks sind, ohne die es aber auch funktioniert, nur in einem anderen Tempo. Soweit die Filmtheorie, bei der es um Aufmerksamkeitsspannen, Erzählfluss und „Entbehrliches“ geht, auch wenn die Szenen für sich genommen genial sind. Die fünf Songs fallen im Gefüge der Aufnahmen zur LP keineswegs ab, sie sind ebenso ausgefeilt und mit derselben Sorgfalt produziert. Sehen wir es als Nachschlag, der einem für einen weiteren kurzen Moment dasselbe Vergnügen bereitet. Zusammen mit der LP (Review nachschlagen) das Kapitel, das man unter „Extras“ findet und sich freut, dass man es bis hierhin geschafft hat. Eine meiner Lieblingsscheiben von 2022 erhält eine Extended-Fassung, ich bin erneut entzückt. Einsame, fragile, wunderbare und minimale Musik mit feinsten Harmonien, groß!
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #161 April/Mai 2022 und Kalle Stille
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #167 April/Mai 2023 und Kalle Stille