Aus Ablehnung des CD-Formats erschien Costellos neues Album im Frühjahr 2008 nur auf Vinyl (und mit beiliegendem Download-Code), doch mit drei Monaten Abstand kam dann doch noch die CD-Version - konsequent geht anders.
Costello war neben Paul Weller in den späten Siebzigern und frühen Achtzigern sowas wie ein punksozialisierter Pop-Intellektueller, der zwar nie die Charts anführte, aber doch ein feines Gespür für schöne Songs hatte, doch irgendwie hat ihn, wie mir scheint, jenes Gespür längst verlassen.
Mag ja sein, dass "Momofuku" ein handwerklich perfektes Album ist (Besitzer teurer Stereoanlagen stehen ja auf sowas), doch Begeisterung kommt bei mir hier an keiner Stelle auf. Oder, um es drastischer auszudrücken: "Momofuku" ist über weite Strecken todlangweilig, Songs wie "Harry Worth" oder "Flutter & wow" sind sogar rundum furchtbar, und nur hier und da blitzt mal die songwriterische Genialität von Costellos Frühwerk auf.
Ein entbehrliches Album. (5)
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #79 August/September 2008 und Joachim Hiller