Nach Paderborn kommt man nicht einfach so. Wer von A nach B möchte, den führt sein Weg wahrscheinlich nicht durch die Westfalenstadt, in der wenig los zu sein scheint. Die Einheimischen tragen es mit Fassung, machen ihr eigenes Ding, gründen vielleicht eine Band.
Sie wissen, in Rock gegossene Emotionen sind auf der Bühne oft am besten aufgehoben. MELLORY, die Jungs von der Pader, sind sogar semiprofessionell unterwegs. Ihr erstes Album bietet Unterhaltung, die, kontrastierend zum Titel "Elevatorconversation", mit Smalltalk wenig gemein hat.
Der talentierte Sänger erweist sich als Glücksfall für das Quintett; hauptsächlich durch den ausdrucksstarken Leadgesang sind die zehn Emocore-Songs sogar international wettbewerbsfähig. Die Musik ist ausgereift, die Band hat Spielwitz und kennt alle Melodien und Kniffe eines Genres, dessen - aber eben internationale - Größen ihre Blütezeit schon hinter sich haben.
Solange jedoch der daraus entspringende Samen Bands wie MELLORY hervorzubringen vermag, bekommen wir weiterhin energische, frische Songs - made in Westfalen. An Paderborn kommt man nämlich nicht einfach so vorbei.
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© by Ox-Fanzine - Ausgabe #74 Oktober/November 2007 und Arne Koepke