ELECTRIC ORANGE haben sich zur Wiederveröffentlichung ihres Debüts von 1993 entschlossen. Sie sind seit dreißig Jahren in Sachen elektronischer Musik unterwegs und haben eine beachtliche Diskografie vorzuweisen. Das Doppelalbum wird zum ersten Mal auf Vinyl veröffentlicht und wurde von Bandmitglied Dirk Jan Müller neu gemastert. Mit „Reflections of 2072 and everywhere“ taucht man sofort in den Klangkosmos von ELECTRIC ORANGE ein, eine Mischung aus elektronischen Sounds und lässigem Rock, der den Hörer durch das ganze Album nach vorne zieht und schiebt. Dabei geht weder die Leichtigkeit noch der Groove verloren. Immer wieder hört man Flötensounds aus dem Hintergrund, die in einen Dialog mit den Gitarren treten. Sogar jazzige Elemente finden einen Platz, ein Saxofon meldet sich zu Wort, man schwebt auf dem Groove weiter. Insgesamt sind ELECTRIC ORANGE auf ihrem Debüt noch nicht so tief in die elektronische Klangerzeugung eingetaucht, auch wenn die Synthesizer schon einen guten Teil der Sounds liefern. Abwechslungsreiches Album, unterhaltsam und frisch, dem man die dreißig Jahre gar nicht anmerkt.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #88 Februar/März 2010 und Carsten Vollmer
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #175 August/September 2024 und Thomas Neumann