ELECTRIC EYE

Electric Wisdom CD

Okay, ein billiger Kalauer ist es schon, aber egal: Diese Platte ist ein Brüller. Zumindest der Sänger. Vom ersten Takt an schreit er, als habe man ihm in die Eier getreten UND das Bier weggetrunken, und da schaltet man entweder ganz schnell wieder ab oder bleibt dabei, weil eben Dirtnap, und die machen ja keine schlechten Platten und so.

Als "high energy punk rock'n'roll with screamy, insane vocals" bezeichnet das der Mann vom Label, und ich sage nur: anstrengend. Musikalisch hat das Groove und Kick, doch sobald Frontmann August den Mund aufmacht und loskreischt, ist man bei einem guten Teil der Songs zwischen Faszination und "Mach das aus!" gefangen, zwischen AC/DCs "Highway to hell"-Refrain und Screamo.

Sobald der Herr, was auch vorkommt, in eine tiefere Tonlage wechselt, growlt das schon viel besser, und man hat es mit einer, und das meine ich positiv, durchschnittlichen Garage-Punk-Platte zu tun.

Gut möglich, dass sich die wahre Faszination von THE ELECTRIC EYE erst bei einer Liveshow offenbart, so jedoch muss ich vor dem Kauf zum Probehören raten - irgendwo wird sich ja was als mp3 finden lassen.

Nicht absprechen kann man dem Album jedoch, dass hier enorm viel Energie im Spiel ist, man sieht förmlich vor sich, was der Mann am Mikro für Turnübungen veranstaltet. (32:20) (6)