ELECTRIC BEATNIKS

s/t CD

Letztens hat sich ein Arbeitskollege beschwert, dass die Leute heutzutage ja nur noch bei Techno-Musik tanzen würden. Alles, was von der Grundstruktur abweicht, wäre für die untanzbar. Natürlich hat er das weniger gebildet ausgedrückt, aber den Kern trifft es.

Zu stampfenden Rhythmen einen Stammestanz abzuhalten, ist nicht schwer, allerdings den Soul in Armen, Hüfte und Füßen zu haben, ist ja schon fast eine Herausforderung. Für Grobmotoriker ist das Album der ELECTRIC BEATNIKS, bestehend aus Wolfgang Hagedorn (COMPUTERJOCKEYS) und Raouf D.

Khanfir (MAN VS. NATURE), also nichts. Beim Opener "Beatnik stomp" hauchte mir ein zarte Stimme das Wort "Electro-Charleston" ins Ohr und ich musste mir Ginger Rogers und Fred Astaire in der 6-Millionen-Dollar-Mann-Version vorstellen.

Funky Beats, mal schnell, mal langsamer. Mal bluesige Gitarren, dann mal was punkiger, dann wieder gar nicht. Norman Cook ohne Abi-Feten-Beigeschmack. Je betrunkener man ist und je öfter der "Ausweichschritt vs.

Auf die Fresse fallen" (zuletzt bei Henry Storch passiert) kommt, desto amüsanter wird die Platte. Gefällt, gefällt und ich bin gespannt, was demnächst noch von dem Kölner Label zu erwarten ist.