EL BAR - FRÜHSTÜCK MIT LEICHE

Wenn es ums spanische Kino geht, ist der Comic-Liebhaber Álex de la Iglesia eigentlich immer eine gute Wahl, der in Filmen wie „El Día De La Bestia“, „Perdita Durango“ oder „Mad Circus“ sein Faible für schwarzen Humor und ruppige Gewaltszenen zeigte, aber auch familienfreundlichere Filme drehen kann.

Nach seinem zuletzt in Deutschland veröffentlichten, eher missglückten Werk „Witching & Bitching“ von 2013 (seine ein Jahr später entstandene Lionel Messi-Doku brauchte auch kein Mensch), erschien jetzt hierzulande sein aktueller Film „El Bar“, versehen mit dem recht sinnfreien Untertitel „Frühstück mit Leiche“, auf DVD und Blu-ray, angepriesen als pechschwarze Thriller-Satire.

Schauplatz ist eine Bar mitten in Madrid, wo die Spanier gerne auf einen Vormittagskaffee oder zur Nachmittagspause auf einen Snack vorbeischauen. Hier versammeln sich auch die völlig unterschiedlichen Protagonisten von Álex de la Iglesias Film, die plötzlich damit konfrontiert werden, dass jemand vor der Bar niedergeschossen wird und sie den Laden daraufhin nicht mehr verlassen können.

Diese eh schon mysteriöse Situation wird noch weiter gesteigert, als man eine Leiche in der Toilette entdeckt. Dabei handelt es sich offenbar um das Opfer einer geheimnisvollen Virus-Erkrankung, worauf schon die computeranimierte Titelsequenz anspielte.

In Folge hat Álex de la Iglesia auf seine gewohnt kompromisslose Art viel Spaß daran, den verzweifelten und immer mehr eskalierenden Überlebenskampf in der von der Außenwelt abgeschnittenen Bar zu inszenieren, dessen herrlich ekeliger Showdown dann im Abwasserkanal stattfindet.

Bis dahin macht „El Bar“ extrem viel Spaß und zeigt de la Iglesias handwerkliches Können als Regisseur, leider vergaß er dabei eine gescheite Schlusspointe, denn was das Ganze nun genau sollte, bleibt völlig im Dunkeln.