Seit 2006 lässt Alex Gräbeldinger in seiner Kolumne hier im Ox regelmäßig, im metaphorischen (nicht allzu selten auch im buchstäblichen) Sinne, die Hosen runter und bewegt sich, vermeintlich ohne jeden Hauch von Schamgefühl, von Fettnäpfchen zu Fettnäpfchen. Zwischen 2008 und 2016 erschienen insgesamt drei Kolumnensammlungen in Buchform, die jetzt noch mal zusammen unter dem Titel „Ein Poesiealbum namens Kotze“ veröffentlicht wurden. Uns werden Einblicke in die Gefühls- und Gedankenwelt der aus Neuwied stammenden Ox-Legende zuteil, wir dürfen mehrfach quasi hautnah dabei sein, wenn unser Protagonist aufs Maul bekommt und sogar in die Psychiatrie nimmt er uns mit. So wie bei den einzelnen Teilen der Trilogie gibt es selbstverständlich auch hier wunderschöne Illustrationen von Aku!, die die mal mehr, mal weniger wilden Erzählungen ein wenig ausschmücken. Zusätzlich gibt es zwei Passagen aus dem Buch hier noch mal als vollwertige Comics. Mindestens genau so lesenswert wie die Geschichten von Alex sind im Übrigen auch die Interviews mit ihm, von denen hier gleich eine Handvoll mit abgedruckt wurde, so dass beim Lesen beinahe der Eindruck entsteht, man könne den Autor auf einer etwas persönlicheren Ebene kennen lernen. Ich könnte jetzt noch was über die Wortbeiträge von anderen Personen, die man gegebenenfalls kennt, sagen, aber das könnt ihr genauso gut selbst in den anderen Rezensionen oder noch besser in den Büchern von Alex nachlesen. Es ist durchaus unterhaltsam und kurzweilig, die Geschichten von Alex Gräbeldinger zu lesen und dabei sowohl mit als auch über ihn zu lachen. Klare Leseempfehlung!
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #163 August/September 2022 und Paul Drießen