EDGE OF TOMORROW

Als Regisseur Doug Liman mit Filmen wie „Swingers“ und „Go“ Mitte/Ende der Neunziger das erste Mal von sich reden machte, hatte man noch ein gutes Gefühl, was weitere Filme des Amerikaners anging. Inzwischen dreht Liman aber vor allem anspruchslose Mainstream-Ware – „Mr.

& Mrs. Smith“ von 2005 gehört in dieser Hinsicht zu seinen besseren Werken. Auch sein neuster Film „Edge Of Tomorrow“ weist über weite Strecken eine ironische Distanz zum sonstigen Mainstream-Kino und zu Genre-Stereotypen auf, die auch „Mr.

& Mrs. Smith“ durchgängig sehr unterhaltsam machte. Die Story basiert auf dem Buch des japanischen Autors Hiroshi Sakurazaka und ist deutlich geprägt von Computerspielen und ihren Gesetzmäßigkeiten.

Somit ist „Edge Of Tomorrow“ klar auf ein jüngeres Publikum zugeschnitten, das krawallige Spezialeffekte-Spektakel im Kino sehen will, nach Möglichkeit in 3D, angepasst an die Sehgewohnheiten und den sonstigen Medienkonsum dieser Zielgruppe.

Ältere Zuschauer werden eher an „Und täglich grüßt das Murmeltier“ denken, wenn der von Tom Cruise gespielte Major Cage in einem nicht näher definierten Zukunftsszenario immer wieder dieselbe Situation durchleben muss und dabei stückweise der Lösung näher kommt, wie er die Erde vor einer außerirdischen Invasion retten kann.

Eigentlich sollte Cage nur als PR-Berater mit einer Filmcrew eine Luftlandeoperation zur Abwehr der Invasoren begleiten, weigert sich aber und landet als Deserteur selbst bei einer Kampfgruppe.

Durch den Kontakt mit einem Alien gerät Cage in Folge in eine Zeitschleife, die durch seinen Tod von neuem beginnt. Cruise beweist gerade zu Beginn des Films viel komödiantisches Talent bei seinem Umgang mit dieser Misere, leider muss sich Liman zum Schluss doch den Konventionen des Mainstreamkinos beugen, denn die finale Rettung der Welt verläuft auf die gewohnte, wenig überraschende Weise.