Die „Rocks“-Reihe von Bear Family scheint einfach kein Ende zu finden. Es ist schon erstaunlich, wie es den norddeutschen Musikarchivaren immer wieder gelingt, auch Künstlern, deren Fußabdruck in der Szene eher klein war, auszugraben und ihnen eine standesgemäße Werkschau zu widmen. Eddie Bond, Jahrgang 1933, stand seinerzeit im Epizentrum des aufblühenden Rockabilly-Sounds. Sein „Rockin’ daddy“ definierte den elektrifizierten Hillbilly-Sound, und auch wenn andere wie Presley, Cash oder auch Carl Perkins (Bond spielte in den späten Fünfzigern mit ihnen und schrieb auch gelegentlich Songs für sie!) die großen Hits hatten, übte Bond auch bis in die Zeit des Siebziger-Rock’n’Roll-Revivals hinein einen nicht zu unterschätzenden Einfluss auf die Szene aus. Diese Compilation enthält 14 Songs aus Bonds erster Schaffensperiode (in den Fünfzigern für Mercury, Sun und Ekko eingespielt), aber auch Titel aus den Sechzigern (weniger populär, aber auch nicht ohne Reiz), als er auf Millionaire und Stomper Time erschien. Sechs Songs aus den späten Siebzigern, als er im Zuge des Revivals wieder neue Fans gewinnen konnte, runden die umfassende Anthologie ab. Eine ausführliche Biografie von Martin Hawkins, basierend auf Interviews mit dem Künstler, detaillierte Angaben zu den Sessions sowie teils seltene Abbildungen machen das Paket komplett.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #173 April/Mai 2024 und Gereon Helmer