ED WOOD

Mehr als andere Filme in Tim Burtons Filmografie hat „Ed Wood“ ein Blu-ray-Release verdient, denn die wundervolle Schwarzweiß-Fotografie dieser mit viele Liebe zum Detail umgesetzten Tragikomödie über den amerikanischen Regisseur Edward D.

Wood fängt eindrucksvoll die Atmosphäre der Fünfziger Jahre ein. Und während viele Arbeiten von Burton unter einer starken Künstlichkeit und Langatmigkeit leiden, ist „Ed Wood“ wohl sein menschlichster Film, der trotz seiner Länge von über zwei Stunden sehr leichtfüßig inszeniert ist.

Erfreulicherweise gibt es auch an dieser Blu-ray-Veröffentlichung nichts auszusetzen, die auch sämtliches Bonusmaterial der 2003 erschienenen DVD-Special Edition übernahm. Mein größter Kritikpunkt am Film selbst war immer, dass er vielleicht zu unterhaltsam ist und die üblichen Vorstellungen bedient, die viele Leute vom schlechtesten und erfolglosesten Regisseur aller Zeiten haben, der zudem gerne in Frauenkleidern rumlief.

Auch wenn Burtons Film auf Rudolph Greys toller Wood-Biografie „Nightmare Of Ecstasy“ basiert, blendet seine Version weitestgehend die wahre Tragik von Woods Leben aus, der mit 54 Jahren mehr oder weniger mittellos verstarb.

Manchmal scheint „Ed Wood“ mehr ein Film über Woods Freundschaft mit dem legendären Horrorfilm-Darsteller Bela Lugosi zu sein, der in seinen letzten Lebensjahren heroinsüchtig und pleite war, und den bis auf Wood niemand mehr beschäftigen wollte, was tragischer wirkt als das Schicksal der eigentlichen Hauptfigur.

Dafür vermittelt Burton einem gut, mit welcher Leidenschaft und unorthodoxer Herangehensweise der von Johnny Depp verkörperte Wood seine eigenwilligen filmischen Visionen umzusetzen versuchte, deren Unvollkommenheit sie lebendiger wirken lässt als vieles andere, was das kommerzielle Kino seitdem hervorgebracht hat.