Als „Transeuropean esoterrorists’ music collective“ weist sich das Label Ampbase aus. Auf „Echoesfromtheholocene“ schmiegen sich verlorene Geigen und vorsichtige Piano-Motive an die Stimme, die abstrakte Lyrics im Spoken-Word-Gewand in die Musik einfließen lässt. Der Gesang ist eher der sprachliche Widerpart der Sounds und ergänzt das Album mit teilweise von der Musik abgekoppelten Vokal-Experimenten. Die Texturen der Synthesizer und Gitarren erweitern das Klangbild und weisen in voluminösen Ambient. Die Kompositionen von AMP evozieren die Schwermut der entwaffnend reduzierten Werke von GROUPER und überhöhen und feiern die Melancholie in poetischer Form. Die wogenden, synthetischen Flächen im abschließenden „Adieusirène“ wachsen zielstrebig zu einer Melodie an, die „Echoesfromtheholocene“ kurz vor Schluss ins Monumentale lenkt. Thematisch ist das angemessen und notwendig, da AMP den ökologischen und politischen Zusammenbruch nachfühlbar machen möchten und das Ende der Menschheit imaginieren.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #170 Oktober/November 2023 und Henrik Beeke
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #33 IV 1998 und Thomas Kerpen