Die Querverweise zu ROCKET FROM THE CRYPT, die in Bezug auf dieses teils in Neuseeland, teils in England ansässige gemischte Trio angewendet werden, sind nicht unbegründet: Das hier Dargebotene erinnert durchaus an eine etwas garagigere, auf seine Grundsubstanzen eingeköchelte (leider keine Bläser ...) Variante des frühen Ouevres von John „Speedo“ Reis und Konsorten und das warme, analoge Soundgewand, in welches die Scheibe bereits 2006 von Ed Turner in dem legendären Londoner Toe Rag-Studio gekleidet wurde, lässt einen die zehn Stücke auch ausgesprochen gemütlich in einem Rutsch durchhören.
Mir fehlt es jedoch hier und da ein wenig an dem letzten entscheidenden Arschtritt und der wirklich zwingenden Hookline, die halt den Unterschied zwischen „Och, ganz cool ...“ und „Hey, was für ’ne heiße Scheiße!“ ausmacht.
Schade, denn bei Titeln wie „Hearts in the basement“ oder „Blood libel“ ahnt man nämlich, dass wohl durchaus noch mehr möglich gewesen wäre. Trotzdem ein sehr manierlicher Release, welcher prima als Hintergrunduntermalung funktioniert, wenn man es sich an einem verregneten Nachmittag mit einem guten Buch im Ohrensessel gemütlich machen möchte.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #88 Februar/März 2010 und Ben Bauböck